Filmkritik mit Yannic
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True Grit

(USA/2010, 110 Minuten, Neo-Western, FSK 12)

In Erinnerung an John Wayne

„True Grit“ ist in vielerlei Hinsicht ein fast perfekter Neo-Western, gut fotografiert, exzellent geschauspielert und Schießereien dürfen natürlich auch nicht fehlen. Im Vergleich zu modernen Klassikern dieses Genre, wie „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Erbarmungslos“ fehlt es noch ein wenig an epischen und moralischen Aspekten, die jedoch durch die schon vorgegebene Geschichte eingeschränkt waren. Der Film ist eine Neuauflage des 1969 erschienenen „True Grit“, im deutschen Raum bekannt als „Der Marschall“, mit dem John Wayne endlich die Ehre eines Oscars zuteilwurde. Aus dem sozusagen schon bestehenden Leitfaden holten die Coen-Brüder („Fargo") das Bestmögliche heraus, sie schrieben wie schon so oft das Drehbuch neu und führten natürlich auch Regie. Für die Liebe zum Detail und die etwas andere Art Filme zu machen sind die Coens ja bekannt und dies merkt man hier in jeder Kameraeinstellung, in jeder Kulisse und besonders in jeder Belichtung. Wirklich alles ist exakt aufeinander abgestimmt, das Timing passt an jeder Stelle, so dass nie nur ein Moment auftaucht in dem man ein Gefühl der Unvollkommenheit verspürt. Mein persönliches Highlight des Films ist die Musik von Carter Burwell, eindringlich wirken vor allem die Klavierstücke am Anfang, passend werden alle restlichen Szenen mit Genauigkeit untermalt, damit im Zusammenspiel mit dem Bild das Optimum an Atmosphäre der Inszenierung herausgeholt werden kann.



                                                                                                   ©colewebbharter.com


Am verlässlichsten sind neben Bild und Musik die Darsteller, Jeff Bridges („The Big Lebowski") als Marschall wurde für seine zweite Zusammenarbeit mit den Coen‘s für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert, konnte jedoch seine Trophäe aus dem Vorjahr 2010 für „Crazy Heart“ nicht verteidigen. Jungstar Hailee Steinfeld ist in jeder Hinsicht überraschend, sie erfrischt zwischen all den männlichen Westernhelden und wurde ebenfalls zurecht mit einer Oscarnominierung bedacht. In den Nebenrollen sind die Klanghaftesten Namen Josh Brolin („Gangsters Squad") und Oscar-Preisträger Matt Damon („Bourne-Reihe"). Der für zehn Oscars nominierte Film konnte leider keinen gewinnen und zählt somit zu den am meisten nominierten Filmen für einen Oscar, der keinen einzigen sein Eigen nennen durfte. Dennoch stellt „True Grit“ ein überdurchschnittliches Westerndrama dar, welches durch Realismus zu glänzen weiß und mit 110 Minuten genau die richtige Länge trifft. Ein Highlight des Filmjahres. 

@Yannic Drechsler




 

Trailer unter:

www.youtube.com/watch?v=31SJzrw9Cpw

Trailerbild: ©youtube.com


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