Filmkritik mit Yannic
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The Artist


Da bleib ich stumm

Mit „The Artist“ gelang 2011 dem französischen Regisseur Michel Hazanavicius eine Hommage an den Stummfilm. Diese Liebeserklärung an die Zeit der 1920-er wirkt in unserer Moderne so überraschend frisch und beweist, dass Kino auch noch ohne 3D und CGI verzaubern kann. Die Karriere des gefeierten Stummfilmstars George Valentin (Jean Dujardin) gerät ins Stocken als plötzlich der Tonfilm immer aktueller wird und so rücken neue junge Schauspieler wie die schöne Peppi Miller (Bérénice Bejo) mehr und mehr ins Rampenlicht. Hier treffen Ruhm und Niedergang aufeinander. Alleinstellungsmerkmale sind ein Muss um aus der Masse herauszustechen, Stolz hingegen kann der Untergang sein. Massentauglich und etwas an unsere Zeit angepasst erzählt man hier übertragbar und überdauernd eine Geschichte, die über Generationen funktioniert. Mit viel Interpretationsspielraum ausgestattet wird Liebe oft dramatisch, doch auch sehr humorvoll thematisiert. Es stellt sich auch die Frage um den Platz im Leben. Der Anfang des Films bietet eine hohe Intensität, welche gegen Ende etwas abnimmt. Zu Recht 2012 mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet spielt Dujardin den machohaften George, den Star seiner Zeit, stets mit enorm viel Charme, etwas Arroganz und einem unvergleichlichen Lächeln. Zwar erlebt er eine Wandlung, wird am Ende gebrochen präsentiert, doch kommt der Satz „Die Kamera liebt mich.“ besonders zu Beginn des Films sehr treffend daher. Brillieren tut der gesamte Cast hinweg, mit der reizenden Bérénice Bejo oder bekannten Gesichtern wie John Goodman und James Cromwell. In einem Film indem man nicht auf Sprache setzen kann, hängt umso mehr von der Musik ab, die hier fantastisch ist und mit zeitgemäßen Elementen und teilweise Mickey-Mousing überzeugt. Auch Gesichtsausdrücke, also Mimik und Gestik sind enorm wichtig und werden dementsprechend eingesetzt. Dieses herzerwärmende Drama mit vielen witzigen und tragikomischen Elementen erweist mit vielen Zitaten und Sinnbildern der Filmgeschichte ihre Ehre. „The Artist“ ist alles andere als Mainstreamkino, es bietet eine erholsame Abwechslung zur heutigen Filmkost, ist aber keine Leichtunterhaltung und kann für Leute mit konventionellen Sehgewohnheiten und Ansprüchen etwas befremdlich wirken. Die Liebesgeschichte, in der mit Tanz das Küssen symbolisiert werden soll, ist mit 100 Minuten einfach nur hinreißend und elegant. Und ganz unter uns der eigentliche Star des Films ist Jack Russel Terrier Uggie.

Bewertung: 8,0/10Punkte – ein Liebeserklärung an das Filmemachen selbst, doch nicht unbedingt leichtverdaulich  






Bildquellen:
-http://img.wallpaperstock.net:81/the-artist-wallpapers_32642_1440x900.jpg
-http://www.moviepilot.de/files/images/0627/9971/theartist1.jpg
-http://latimesblogs.latimes.com/.a/6a00d8341c630a53ef0154383a71a5970c-pi

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